Bei E. cuniculi handelt es sich um einzellige Parasiten. Die Infektion wird durch Erreger (E. cuniculi) hervorgerufen, die vor allem das Zentralnervensystem, das Gehirn und häufig auch die Nieren befallen. Es wird davon ausgegangen, dass 40 bis 60% aller Kaninchen Träger des Erregers sind, ohne dass jemals Symptome der Erkrankung auftreten.
E. cuniculi vermehrt sich über die Bildung von Sporen. Diese Sporen werden von erkrankten Tieren über den Kot und Urin ausgeschieden. Kommen nun andere Tiere mit derart verschmutzter Einstreu oder Futter, das darin gelegen hat, in Berührung, nehmen sie so den Erreger auf. Oft werden die Tiere aber bereits im Mutterleib mit dem Erreger infiziert. Durch verschiedene Faktoren wie Stress, Immunschwäche oder Erkrankungen kann es zu einem Ausbruch der Krankheit kommen.
Die Erkrankung zeigt sich in sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Verläufen, was das Erkennen in manchen Fällen schwierig macht. Nicht alle genannten Auffälligkeiten müssen zutreffen. Durch den Tierarzt muss abgeklärt werden, ob die Symptome auch durch andere Ursachen hervorgerufen sein können (zum Beispiel einer Entzündung des Innenohres).
Die Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten:
Neben diesen markanten und gut zu diagnostizierenden Symptomen wurden noch weitere Auffälligkeiten durch verschiedene Kaninchenhalter beschrieben. Diese können ebenfalls auf eine Infektion durch E. cuniculi hinweisen und sollten deshalb dringend abgeklärt werden:
Die Diagnose von E. cuniculi erfolgt zum einen durch den Ausschluss von möglichen anderen Ursachen für vorhandene Symptome (oftmals führt zum Beispiel eine Ohrenentzündung zu ähnlichen Symptomen) und zum anderen durch einen Bluttest, bei dem zunächst einmal geklärt wird, ob überhaupt Erreger vorhanden sind, und wenn ja, wie stark die Infektion ist.
Durch eine Antikörperbestimmung wird nachgewiesen, ob ein Tier infiziert ist. Über den Schweregrad der Erkrankung lässt sich keine Aussage treffen. Ein hoher Titer bedeutet nicht zwingend einen Krankheitsausbruch, während sich auch bei einem geringen Titer Symptome zeigen können.
Bei Verdacht auf E. cuniculi ist eine schnelle Behandlung des erkrankten Tieres enorm wichtig. Das Ergebnis der Blutuntersuchung sollte nicht abgewartet werden, sondern die Behandlung sofort beginnen. Je schneller das Tier behandelt wird, desto besser sind sein Heilungschancen. An Feiertagen oder Wochenenden sollte sofort ein Nottierarzt aufgesucht werden, denn der Zustand erkrankter Tiere kann sich sehr schnell rapide verschlechtern!
Bei dem Verdacht auf E. cuniculi sollte die Therapie schnellstmöglich eingeleitet werden, da hierdurch bleibende Schäden vermieden werden können. Der Nachweis durch den Antikörpertest sollte nicht abgewartet werden, um mit therapeutischen Maßnahmen zu beginnen.
Die Behandlung von E. cuniculi ist recht umfangreich:
Je nach Schwere der Erkrankung sind weitere praktische Maßnahmen sinnvoll. Das Kaninchen sollte nach Möglichkeit nicht hochgenommen werden, da es so eventuell die Orientierung verliert und sich die Symptome verschlimmern können.
Auch wenn sich nach Beginn der Behandlung Verschlechterungen zeigen, sollte der Therapieversuch nicht sofort abgebrochen, sondern einige Zeit durchgehalten werden. Teilweise zeigen sich Fortschritte erst nach Beendigung der Behandlung. Geduld spielt eine wichtige Rolle. Es kann zu Rückfällen kommen.
Viele Tiere erholen sich vollständig, wenn sie auch lebenslang infiziert bleiben. Andere behalten leichte oder auch schwerere Störungen zurück, wobei sich der Allgemeinzustand sowie der Appetit wieder normalisieren.
Da es sich bei E. Cuniculi um eine Zoonose handelt, ist die Erkrankung auch auf andere Tiere übertragbar. Darum sollten erkrankte Tiere von gesunden (auch anderen) Haustieren ferngehalten werden. Das Partnertier muss nicht unbedingt vorsorglich ebenfalls mitbehandelt werden, sondern nur, wenn es auffällig ist. Für Menschen besteht nur dann eine Gefahr, wenn sie unter einer starken Immunschwäche leiden, etwa bedingt durch ein Organtransplantat oder die Infektion mit HIV.
Weitere interessante Themen