Männliche Tiere sollten grundsätzlich immer kastriert werden. Hat man dies in jungen Jahren, z. B. aus Unwissenheit, „verpasst“, sollte dies schnellstmöglich nachgeholt werden. Unkastrierte Rammler können generell nicht mit anderen Kaninchen zusammen gehalten werden. Mit einem zweiten Rammler (auch wenn dieser kastriert ist) kommt es häufig zu starken Revierkämpfen, die nicht selten tödlich enden können. Ausnahmen bestätigen die Regel, doch nahezu immer kommt es bei Einsetzen der Geschlechtsreife zu andauernden und heftigen Auseinandersetzungen.
Auch ein kastriertes Weibchen ist keine Alternative bei der Partnerwahl. Ein unkastrierter Rammler leidet unter seinen Hormonen und wird das Weibchen jederzeit bedrängen. Das kann neben Beißereien auch zu dauerhafter Verängstigung des Weibchens führen. Manche Weibchen leiden auch körperlich sehr unter den ausgeprägten Trieben des Rammlers. Aus der Not heraus werden auch häufig Gegenstände berammelt und dem Haltern das Leben durch ständiges Verspritzen von Urin schwer gemacht.
Für eine Kastration gibt es kein Höchstalter! Auch sehr alte Rammler (> 8 Jahre) können kastriert werden, wenn sie in einem gesundheitlich guten Zustand sind. Bitte beachten Sie, dass leider noch immer viele Tierärzte Frühkastrationen und Kastrationen bei älteren Tieren aus Unerfahrenheit nicht durchführen bzw. davon abraten. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Tierarzt sind!
Ca. 30,00 bis 85,00 € – die Preise variieren sehr stark je nach Region und Tierarzt.
Wichtig ist es, das Tier vor der Operation einem kaninchenerfahrenen Tierarzt vorzustellen. Dieser wird feststellen, ob sich das Tier in einem operationsfähigen Allgemeinzustand befindet, also keine Krankheiten vorliegen. Bitte klären Sie bei diesem Termin auch ab, dass das Tier bis zum vollständigen Aufwachen in der Praxis bleiben kann, damit bei evtl. Komplikationen tierärztlich eingegriffen werden kann. Eine Inhalationsnarkose sollte für Kaninchen bevorzugt werden, da die Tiefe dieser Narkose regulierbar ist, das Tier nach der Operation schnell wieder wach wird und der Kreislauf nicht so stark beansprucht wird. Da sich Kaninchen nicht erbrechen können und ein sehr empfindliches Magen-Darm-System haben, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihr Böckchen nicht nüchtern beim Tierarzt abgeben.
Holen Sie Ihr Tier erst beim Tierarzt ab, wenn es vollständig aus der Narkose erwacht ist! Wichtig ist, dass Sie Ihrem Tier unverzüglich sein gewohntes Futter anbieten. Bitte kontrollieren Sie bis zum vollständigen Abheilen die Kastrationsnaht und suchen Sie bei Veränderungen (auffällige Rötungen im Narbenbereich, Schwellungen, vermehrte Wundwasserbildung) unverzüglich den Tierarzt auf.
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